12 Juli 2005
München, 11. Juli 2005
[Tina]Hallo Ihr lieben Kalifornier,
ich fühle mich zu zwei Dingen total genötigt :-)
a) Auf Eurer Seite up to date zu sein und
b) einen kleinen Bericht zu schreiben. Und wisst Ihr was? Beides mache ich total gerne! Ich werde nur zukünftig wieder lieber in der Arbeit in Euren Berichten und tollen Fotos schmökern. Gerade eben habe ich die Bilderzusammenstellung von unserem Besuch bei Euch ansehen wollen und habe eine viertel Stunde und 5 Fotos reicher aufgegeben. Ich glaube bei meiner rasend schnellen Verbindung wächst einem ein Bart, wenn man die 48 Fotos ansehen mag. Aber was will ich eigentlich mit Euren/unseren 48 Fotos, wenn ich doch selbst 1.300 Bilder in den 2 Wochen bei Euch gemacht habe? Es ist komisch, irgendwie scheint diese Anzahl an Fotos die Lust am Schauen bei so einigen Freunden zu schmälern – verstehe ich ja gar nicht. Nur Daniela hat sich todesmutig in die Fotoshow gestürzt, aber leider nur zur Hälfte, um halb ein Uhr in der Früh fuhr die U-Bahn heim.
Aber nun Spaß beiseite! Heute ist es schon über eine Woche her, seit wir wieder zurückgekehrt sind. Ich sehne mich nach Eurer Gesellschaft, Eurer Sonne, Eurem Pool und natürlich unseren Urlaubstagen. Jeden Morgen trinke ich in Gedenken an die tollen 2 Wochen Hazelnut Coffee Creamer in meinen Kaffee, doch die Sonne scheint trotzdem nicht.
Auch uns hat es riesig gut gefallen nach 11 Stunden Flug so stürmisch von Euch empfangen zu werden. Es war fantastisch mit Erdbeeren, Prosecco und Blick auf San Francisco inkl. Sonnenuntergang von Euch willkommen geheißen zu werden. Da ich zuvor nicht auf Eurer Seite gespickt hatte, war es für mich eine ganz tolle Überraschung. Leider hat uns das Jet Lag bereits um halb zehn ausgeknockt, mit dem wir auch noch den Rest der Woche zu kämpfen hatten. Für mich ist es allerdings eine tolle Erfahrung schon morgens um sechs Uhr quitschvergnügt Kaffee zu kochen und um sieben in den Pool zu hüpfen. Gut Kerstin, dass Du nicht zu den Langschläfern gehörst, sonst hätte ich immer alleine gehen müssen.
Wundervolle Tage hatten wir mit Euch. Den ersten Tag shoppen, ratschen und genießen. Dann die Fahrten durch San Francisco, nach Alcatraz, der unvergessliche 49 Mile Scenic Drive durch S.F., der Sonnenuntergang am Meer, der Ausflug ans nebelverhangene Meer und natürlich unser Tagesausflug zu viert ins Nappa Valley zum Winetasting. War das schön, mittags zu unserem herrlichen Picknick schon beschwipst zu sein. Vielen Dank, dass Ihr das Foto mit den Möhren in meiner Nase nicht auch auf die Seite gestellt habt.
Die Abende waren wie immer auch ganz toll bei Euch. Burger machen bei guter Abendluft mit Bernd, japanisch schlemmen mit Vulkanzwiebeln, Fotos anschauen und ratschen und vielem mehr. Von dem letzten lustigen Abend, an dem die Männer zum Einkaufen geschickt wurden und wir den ganzen Abend nur zu zweit verbringen konnten, wird Oliver bestimmt noch einen ausfuehrlichen Bericht schreiben :-)
Von unserer kleinen Rundreise [andokedo: ohne uns!] innerhalb der 2 Wochen nach Las Vegas, Grand Canyon, Monument Valley, Glen Canyon, Capitol Reef, Bryce Canyon, Zion N.P. und Lake Mead werden wir ein anderes mal berichten.
Es waren dank Euch zwei wahnsinnig schöne, abwechslungsreiche, ereignisreiche, lustige, glückliche und erholsame Wochen Urlaub und zum Glück seid Ihr bald zur Wiesn wieder bei uns.
Vielen Dank für alles und genießt Eure spannende Zeit in den Staaten!!!
Eure Tina und Oliver
[Oliver] Kleine Anmerkung von mir:
Auch mir hat es wahnsinnig gut gefallen.
Ich war sowohl von dem Land, als auch von den Leuten sehr positiv überrascht. Fantastisch wie viel es in 2 Wochen zu sehen und zu erleben gibt. Nicht zuletzt die unglaublich schönen und langen Morgenläufe zusammen mit Andreas.
Ein kulturell sehr hochwertiges Erlebnis, wie bereits von Tina angesprochen, war ein gemeinsamer Männerabend in einer Amerikanischen Sportsbar. Anfangs noch sehr zurückhaltend beobachtete uns die „Supermacht“, wie Andreas und ich fasenweise doch sehr geschickt den Ball über die Tischtennisplatte fegten. Unser erster gemeinsamer Gegner (schließlich spielten wir beide gleichzeitig gegen ihn) war ein amerikanischer Autohändler im mittleren Alter. Dieser ließ es sich nicht nehmen, seine sehr klare Niederlage durch das ganze Lokal, natürlich in Verbindung mit einer Freibierrunde für uns, zu schreien. Bei den Amerikanern ist es im Vergleich zu den Deutschen nicht immer klar, ob es Überheblichkeit oder Leichtsinn war, gegen zwei so durchtrainierte, knackige Jungs im besten Alter anzutreten. Ich tippe auf ersteres, da sich dieser typische amerikanische Messwahn den ganzen Abend über wiederholte. Ohne selbst überheblich zu werden, gelang es uns doch meist, unseren Gegenüber „schneider“ zu machen, d. h. ihm nicht mehr als 9 Punkte zu ermöglichen. Da gab’s dann noch so den einen oder anderen Dollar extra! Es war auf alle Fälle ein super netter, lustiger Abend mit jeder Menge Spaß!
Nach ca. 6 Std. (wollten ja eigentlich nur schnell mal Bier im Supermarkt holen) hatten wir uns bezüglich der Heimfahrt für das Taxi entschieden. Ok, ein oder zwei von den zwanzig Runden haben wir aus Solidarität natürlich auch bezahlt.
Danke nochmals Andreas für den supernetten Abend und den Mädels, dass diese die geringfügige Verspätung von ja nur ca. 5 Std. so verständnisvoll aufgenommen haben.
Euch noch eine schöne Restzeit in San Fran und gfrei mi scho aufd Wiesn!
Oliver
